Um möglichst viele Impulse, Anregungen und kreative Ideen für einen „Innovationspark KI“ zu bekommen, führte CBRE im Rahmen der Machbarkeitsstudie für einen Innovationspark KI von Juli bis August 2020 eine Online-Umfrage durch, an der sich insgesamt etwa 1.100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem In- und Ausland beteiligt haben. Mit der Durchführung der Machbarkeitsstudie wurde CBRE vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg beauftragt. Die Machbarkeitsstudie ist im Januar 2020 gestartet und soll voraussichtlich Ende 2020 abgeschlossen werden.

Die wesentlichen statistischen Angaben der Umfrageteilnehmerinnen und -teilnehmer sind in der folgenden Tabelle dargestellt:

Die meistgenannten KI-basierten Produkte und Dienstleistungen, die aus Sicht der Befragten künftig besonders hohe Marktpotenziale erwarten lassen, sind „Data Analytics“, „Intelligente Assistenzsysteme“, „Autonomes Fahren und Fliegen“ sowie „Automatisierte Liefer- und Wertschöpfungsketten“.

Abb. 1: Visualisierung der meistgenannten KI-basierten Produkte und Dienstleistungen

Die drei meistgenannten Branchen, die aus Sicht der Befragten in den nächsten Jahrzehnten am stärksten von KI profitieren werden, sind die „Informations- und Kommunikationstechnologie“, „Automobilindustrie“, „Produktionstechnik“ und „Gesundheitsdienstleistungen“.

Der Nutzervorteil, den ein Innovationspark für die deutliche Mehrheit der Befragten bietet, ist die „Vernetzung, Kooperation und das Ökosystem innerhalb des Innovationsparks“. Mit deutlichem Abstand folgen der „Zugang zu KI-Talenten“, die „Nutzung von Reallaboren und Testfeldern“ sowie der „Zugang zu moderner Kommunikations- und IT-Infrastruktur“.  

 

Die Chancen eines Innovationsparks für das Land Baden-Württemberg sieht ein Großteil der Befragten in der „Stärkung der Zukunftsfähigkeit der Standortregion“, dicht gefolgt von der zweithäufigsten Nennung „Stärkung und noch größere internationale Wahrnehmung des Innovationsstandortes Baden-Württemberg“. Weitere häufig gewählte Antwortoptionen beziehen sich auf die „Stärkung der Zusammenarbeit von KI-Forschung und Unternehmen“, die „Schaffung von Arbeitsplätzen mit Zukunftsperspektive“ und die „Anziehung von Fachkräften/Talenten“.

Die wesentlichen Herausforderungen bei der Realisierung eines Innovationsparks KI sehen die Befragten überwiegend im „globalen Innovationswettbewerb bei KI“, darüber hinaus insbesondere in der „Einbindung bestehender Einrichtung und Unternehmen mit KI-Bezug“ und „bestehenden regulatorischen Rahmenbedingungen“.

Bei der Realisierung eines Innovationsparks KI wird insbesondere eine „exzellente IT- und Dateninfrastruktur“ als wichtiger Erfolgsfaktor erachtet. Weitere zentrale Erfolgsfaktoren sind die „Integration in die regionale Wirtschaft“, die „Einbindung von bestehenden Forschungseinrichtungen“ und die „Schaffung eines inspirierenden KI-Ökosystems“.

Bei der konzeptionellen Ausgestaltung eines Innovationsparks KI bevorzugt mehr als die Hälfte der Befragten (55,1%) einen „großen Standort mit mehreren verbundenen Kooperationszentren“. Knapp 15% favorisieren lediglich einen großen Standort, gefolgt von mehreren kleinen, unabhängigen Standorten (13,8%) und mehreren großen, unabhängigen Standorten (12,9%). Sonstige Präferenzen wurden mit 4,6% angegeben.

Abb. 2: Konzeptionelle Ausgestaltung des Innovationsparks KI (n = 1074)

Einen Themenschwerpunkt bei einem Innovationspark KI sieht nur ein relativ kleiner Anteil der Befragten (19,3%) als förderlich an. Der Großteil (70,9%) stimmt dagegen für einen themenoffenen Park. 9,8% hingegen sind sich grundsätzlich noch nicht sicher.

Abb. 3: Themenfokus vs. Themenoffenheit (n = 1079)

Als aussichtsreiche Themen für einen Innovationspark KI werden vor allem „Nachhaltigkeit“, „Produktionstechnik“, „Autonome Mobilitätssysteme“ und „Gesundheit“ gewertet.

Als Betreiber eines Innovationsparks KI sieht die Mehrheit der Befragten mit 43,4% eine öffentlich-private-Partnerschaft, hingegen sehen 22,2% nur das Land Baden-Württemberg und 20,8% eine Stiftung als die passende Betreiberform.

Abb. 4: Betreiberstruktur (n = 1079)

Die drei Nachhaltigkeitsfaktoren, die bei der Realisierung eines Innovationsparks besonders wichtig sind, sind die „Nutzung erneuerbarer Energien“, eine „klimapositive Energiebilanz des Parks“ und eine „nachhaltige Planung (Cradle to cradle)“. Interessant ist hierbei, dass die Altersgruppen <30 und >60 allem voran für die „Nutzung erneuerbarer Energien stimmen“, während die Altersgruppen 30 – 44 und 45 – 60 die meisten Stimmen an ein „nachhaltiges Verkehrskonzept“ vergeben.

Darüber hinaus wird in den offenen Kommentaren zur Studie deutlich, dass die Geschwindigkeit der Umsetzung des Innovationsparks KI als ein wesentlicher Erfolgsfaktor angesehen (ca. 10% der Antworten insgesamt). Weiterhin wird vermehrt auf die Notwendigkeit finanzieller Unterstützung von Start-ups sowie die Einbindung und Bündelung von bestehenden Kompetenzen hingewiesen. Insgesamt lässt sich aufgrund der vielen qualifizierten und ausführlichen Anregungen zum Innovationspark KI darauf schließen, dass die Thematik bei den Beteiligten auf ein großes Interesse stößt und Unterstützung findet.