Hochschule Aalen – Zentrum für Optische Technologien

Die KI-Lösung adressiert den Bereich der optischen Fertigung, also die Herstellung von Linsen oder Spiegeln, die zum Beispiel in der Halbleiterindustrie Anwendung finden. Hauptbestandteil der Fertigungsverfahren ist das Polieren. Auf die Politur nehmen viele verschiedene Parameter Einfluss – sowohl mechanische als auch chemische. Poliererinnen rund Poliere (bzw. Feinoptikerininnen und Feinoptiker) ist ein Ausbildungsberuf, der viel Gefühl und Erfahrung benötigt. Bei sich verändernden Prozessparametern kann der Maschinebedienende oft nicht vorhersagen, inwiefern sich dies auf die Politur auswirkt. Konkret: Es ist zu Beginn häufig unklar, wie viel Material während des Polierens abgetragen wird – und somit kann sich das Ergebnis unterscheiden.


Die KI-Lösung bietet die Möglichkeit, dennoch eine zuverlässige Vorhersage über den Abtrag zu treffen. Somit kann das Prozessverständnis nachhaltig verbessert und ungelerntes Fachpersonal aktiv unterstützt werden. In dem Forschungsvorhaben wurde ein industrieähnlicher Aufbau mit Sensoren ausgestattet. Mit den gewonnenen Sensordaten wurde ein Neuronales Netz trainiert. Die derzeitige Vorhersagenwahrscheinlichkeit liegt bei 99,22 Prozent. Ebenfalls kann die KI-Lösung Anomalien am Prozess detektieren und die Maschinenbedienenden darauf aufmerksam machen, sodass diese die nötigen Gegenmaßnahmen vornehmen können.

Das Zentrum für Optische Technologien ist das Optik-Kompetenzzentrum der Hochschule Aalen und Forschungszentrum des Bereichs Optik/Mechatronik. Es führt u.a. im Bereich Optik-Technologie und Robotik genannten Bereichen grundlagenorientierte und anwendungsorientierte Forschungsprojekte durch. Die Finanzierung erfolgt durch öffentliche Fördermittelgeber sowie durch direkte Industriekooperationen.