Die Nutzung von Clouds zum Speichern und Verwalten von Daten ist in der Wirtschaft mittlerweile ein weit verbreiteter Standard. Heutzutage verwenden laut dem „Cloud Monitor“ von KPMG und Bitkom ganze zwei Drittel aller Unternehmen in Deutschland solche Dienste. Bei Großunternehmen liegt die Nutzerquote sogar bei über 80 Prozent. Auch privat verwenden immer mehr Menschen Cloud-Dienste für E-Mails, die Bearbeitung von Dokumenten oder die Nutzung von Medien und Spielen.

Cloud-Computing

Das Grundprinzip des Cloud-Computing basiert darauf, dass Anwender nicht auf lokale – also beispielsweise auf dem eigenen Rechner gespeicherte – IT-Infrastrukturen zugreifen, sondern über das Internet Daten, Anwendungen oder Rechenleistungen abrufen, die sich auf räumlich entfernten Servern (Remoteserver) befinden. Sie können dabei mit verschiedenen Geräten auf die Server zugreifen, wodurch gleich mehrere Vorteile für sie entstehen: So können etwa Dokumente einfach von unterwegs oder von zu Hause per Mobilgerät oder Laptop bearbeitet werden. Dies steigert den Nutzerkomfort und ermöglicht damit moderne Arbeitsmodelle wie Home Office. Zudem können Anwender ihre Dateien anderen Nutzern leicht und unkompliziert zur Verfügung stellen oder gleichzeitig mit ihnen an einem Dokument arbeiten. Die Cloud dient damit als eine Art gemeinsamer Pool von Computer-Ressourcen. Des Weiteren sind die Daten in der Cloud gesichert: Falls ein Rechner ausfällt, können die Nutzer über ein anderes Gerät weiterhin auf die abgelegten Dateien zugreifen.

Public, Private oder Hybrid – die verschiedenen Cloud-Organisationsformen

Die IT-Infrastruktur einer Cloud kann auf mehrere Arten zur Verfügung gestellt werden. Die wichtigsten Organisationsformen sind Public, Private oder Hybrid Clouds. Bei der Public Cloud ist die Infrastruktur über öffentliche Server zugänglich, die von externen Cloud-Dienstleistern betrieben werden. Die Nutzer greifen über den Webbrowser auf die Daten und Dienste zu. Bekannte Beispiele hierfür sind Google Drive, Amazon Cloud Drive, Dropbox und Microsoft OneDrive. Vorteil der Public Cloud ist, dass der Betrieb und die Wartung der Infrastruktur vom Dienstleister übernommen wird, was Unternehmen Zeit und Kosten erspart. Problematisch kann bei der Public Cloud aufgrund der Abhängigkeit von einem externen Dienstleister der Schutz der Daten sein.

Aus diesem Grund verwenden Unternehmen, die im Besitz sensibler Daten sind, gerne eine Private Cloud. Diese wird im Gegensatz zur Public Cloud nur von einem Unternehmen oder von einer Organisation intern genutzt und ist für externe Nutzer nicht zugänglich. Die Dienste und die Infrastruktur der Cloud werden dabei in einem privaten Netzwerk verwaltet und die Server befinden sich physisch oftmals auf dem Unternehmensgelände. Damit bietet die Private Cloud deutlich mehr Sicherheit. Von Nachteil ist hingegen, dass sie meist teurer als die Public Cloud ist und nicht die gleiche Flexibilität aufweist, so können gebuchte Services nicht einfach nach Bedarf kurzfristig und flexibel aufgestockt und reduziert werden. Darüber hinaus bieten Public Clouds meist weiter entwickelte Software-Lösungen als Private Clouds.

Die dritte Variante, die sogenannte Hybrid Cloud, versucht, die Vorteile der beiden Bereitstellungsarten zu vereinen. Dabei wird eine Private Cloud mit einer Public Cloud gekoppelt und die Daten sortiert: Sensible Daten oder Services mit hohen Zugriffszahlen verbleiben auf der Private Cloud – andere Dienste und Anwendungen werden hingegen auf die Public Cloud ausgelagert. Die Verteilung der Nutzung der beiden Clouds erfolgt dabei automatisch anhand eines vordefinierten Regelwerks, das an die IT-Sicherheitsbedürfnisse und die Geschäftsprozesse des nutzenden Unternehmens angepasst wird.

Hybrid Clouds bieten Unternehmen viele Vorteile

Ein Beispiel für die Nutzung einer Hybrid Cloud in einem Unternehmen ist eine Big-Data-Analyse, für die kurzfristig ein Bedarf an hoher Rechenleistung besteht. Das Unternehmen, das im Besitz personenbezogener Daten ist, hat mit einer Hybrid Cloud die Möglichkeit, diese Daten zu anonymisieren und auf die Public Cloud zu übertragen und die Analyse dort durchzuführen. Die rechenintensive Analyse wird damit auf die Public Cloud ausgelagert und die Ressourcen des Unternehmens geschont.

Hybrid-Cloud bieten Unternehmen somit eine höhere Flexibilität. Darüber hinaus werden Daten, die aus Compliance-Überlegungen oder Datenschutzgründen lokal innerhalb der Organisation gespeichert werden müssen, nicht den Risiken einer Public-Cloud ausgesetzt. Zu den Nachteilen gehören derzeit noch zum einen die höhere Komplexität der IT-Infrastruktur sowie der zusätzliche Management- und Zeitaufwand, der dadurch verursacht wird.

Weitere Informationen zum Thema Cloud-Dienste bietet die Mittelstand 4.0-Agentur Cloud unter http://mittelstand-digital.de/DE/wissenspool,did=803952.html