Das Familienunternehmen Trumpf ist führend in den Geschäftsbereichen Werkzeugmaschinen und Lasertechnik. Seit kurzem sind auch Laser für die EUV-Lithografie auf dem Markt, welche eine besonders präzise Belichtung von Siliziumwafern ermöglichen. Nach der Unternehmensvorstellung durch Dr. Thomas Rettich (Forschungs- und Wissenschaftskoordination, Trumpf), stellte Christof Siebert (Leiter Technologie- und Innovationsmanagement, Trumpf) die Innovationsstruktur bei Trumpf vor. So können beispielsweise interne Start-ups dabei helfen, neue Ideen frühzeitig mit dem Kunden gemeinsam zu bewerten.
Dass die Einführung von Künstlicher Intelligenz in den Maschinenbau auch die Organisation von Forschung und Entwicklung verändert, hat Dr. Julia Duwe (Head of R&D Production Platforms, Trumpf Werkzeugmaschinen) ausgeführt. Daten-Analysten müssen mit Maschinenbauern zusammengebracht werden, um aus den Daten schlüssige Informationen zu bekommen. Künstliche Intelligenz findet damit also mitten im Kerngeschäft statt. Die Herausforderung ist, das Kerngeschäft und die Weiterentwicklung der Maschinen gleichzeitig voranzutreiben und zu orchestrieren. Damit muss sich die klassische Forschung und Entwicklung zu einem vernetzten Ökosystem aus Kunden, Start-ups, Entwicklungspartnern, Doktoranden usw. wandeln. Dieses Ökosystem-Management wird bei Trumpf bereits im Bereich der Smart Factory-Lösungen (TruConnect) umgesetzt.
Über die Herausforderungen in der Blechfertigung und die Chancen durch Industrie 4.0-Lösungen hat Sebastian Götz (Smart Factory Consultant, Trumpf Werkzeugmaschinen) gesprochen. Eine Herausforderung ist es, zu jeder Zeit zu wissen, was der Status eines Auftrages ist sowie die durchgängige Materialfluss-Überwachung. Trumpf entwickelt sich daher zum Lösungsanbieter, der die gesamte Prozesskette des Kunden betreut. Das TruConnect-Konzept verbindet dabei Hardware und Software-Lösungen mit Services. Dadurch können beispielsweise die Herausforderungen einer Produktion mit Losgröße 1 adressiert werden, in der die indirekten Prozesse, die der eigentlichen Bearbeitung vor- und nachgelagert sind, einen großen Teil des Fertigungsaufwands ausmachen.
Ein besonderer Höhepunkt der Veranstaltung waren die Führungen durch die Blechfertigung sowie durch das Vorführzentrum. In der Blechfertigung werden Blechteile für die Trumpfmaschinen hergestellt. Hier durften die Teilnehmer Einblicke in die Synchronisierung der Prozesskette gewinnen. Im Vorführzentrum haben besonders die vollautomatischen Stanzmaschinen beeindruckt.
Quelle: microTEC Südwest