Wirtschaft digital Baden-Württemberg
  • microTEC Südwest: Virtuelle Lösungen für die reale Produktion im Mittelstand

    Smarte Brille auf der Nase, die Finger bewegen sich im luftleeren Raum – so sahen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltung „Smart Mobile Applications – Wearables in Produktion und Service” am 5. Dezember 2018 in Freiburg aus, die die bereitgestellten Technologien erprobten. Workshop und Ausstellung wurden gemeinsam vom Virtual Dimension Center Fellbach und microTEC Südwest organisiert mit Unterstützung der Projekte Digitallotse BW und Care4Tech sowie der Allianz Industrie 4.0.

    Quelle: Virtuelle Lösungen für die reale Produktion im Mittelstand, © microTEC Südwest e. V.

    Quelle: Virtuelle Lösungen für die reale Produktion im Mittelstand, © microTEC Südwest e. V.

    Was immer noch futuristisch wirkt, ist längst bei den Unternehmen angekommen. Doch welchen Nutzen bringen die kleinen Helfer mit viel Technik wirklich für Produktion und Service und wo kann man diese bereits heute nutzbringend einsetzen? Diesen Fragen widmete sich der Workshop anhand von Fachvorträgen. Daneben fand eine interaktive Ausstellung statt, die von den Teilnehmenden genutzt wurde, um sich zu informieren und die Technik direkt auszuprobieren.

    Besonders beeindruckte die Vorführung einer Liveschaltung nach Istanbul, bei der Techniker in der türkischen Großstadt Anweisungen umsetzten, die in Freiburg durch die virtuelle Technologie direkt sichtbar wurden. Das Besondere: Egal wie man sich mit seinem Tablet im Raum bewegt, die digital hinzugefügten Markierungen wandern mit und der Raum bleibt dreidimensional erfahrbar. Dies und weitere innovativen Lösungen stellte Kemal Gider von CDM Tech vor. Erweiterte Realitäten bieten neue Darstellungsmöglichkeiten, die zum Beispiel bei der Messung eines Bauteils den Sollwert als virtuelle Darstellung das physische Teil überlagern und so Abweichungen sichtbar machen können.

    Wann Smart Applications für ein Unternehmen von Wert sein können und vor allem wie die passende Technologie ausgewählt werden kann, erläuterte Andreas Schuller vom Fraunhofer IAO in Stuttgart und gab wichtige Hinweise und praktische Tipps an die Hand. Beim Fraunhofer IAO werden auch umfassende Workshops angeboten, um die Kunden an die Hand zu nehmen und zur richtigen Lösung zu lotsen.

    Tobias Fandrich von UReality stellte die entscheidenden Fragen zur Diskussion „Warum bringt diese Applikation einen Mehrwert und was ist das messbare Ziel, wenn AR/VR eingesetzt werden?” Als imposant wurden hierzu Beispiele großer Unternehmen wie BOING, General Electric oder DHL, empfunden, die deutliche Produktivitätssteigerungen respektive Zeit- und Kostenersparnis durch den Einsatz der smarten Applikationen verzeichnen konnten. Wertvolle Praxisbeispiele stellte auch Fabian Schmidt von der Firma SICK in Reute vor. Bei SICK werden bereits digitale, mobile Lösungen in der Elektronikfertigung erprobt, die den Mitarbeiter bei seiner Arbeit unterstützen.

    Noch sind die kleinen, tragbaren Helfer nicht in der breiten Anwendung angekommen. Technologisch sind weitere Verbesserungen notwendig. So gibt es beim längeren Tragen von Smart Glasses heiße Ohren, da in der Brille auf kleinem Raum viel Strom und Rechnerkapazität benötigt werden, um große Datenmengen zu berechnen.

    Als Fazit zeigten sich die Teilnehmer hoch interessiert an den dargebotenen Ansätzen und Konzepten, begeistert von den Möglichkeiten, die sich mit diesen neuen Technologien eröffnen. Spielerisch ließen sie sich mit den bereitgestellten Brillen in die virtuelle Welt entführen, und wollen dafür sorgen, dass der neuen Technik die verdiente Geltung verschafft wird und sie sich auf breiter Basis in der Praxis etabliert.

    Quelle: microTEC Südwest

    Contact person

    Dr. Christine Neuy
    microTEC SüdWest e.V.
    Emmy-Noether-Straße 2
    79110 Freiburg

    +49 761 386909-0
    christine.neuy@mstbw.de
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