Wirtschaft digital Baden-Württemberg
  • Drei Institutionen aus dem Land werden nationale Forschungsdaten koordinieren und zugängig machen

    Neue wissenschaftliche Erkenntnisse und Innovationen in Forschung und Gesellschaft hängen heute mehr denn je von der Zugänglichkeit und der Weiterverwertbarkeit von Daten ab. Die nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) soll die Datenbestände von Wissenschaft und Forschung systematisch erschließen, nachhaltig sichern und zugänglich machen sowie (inter-)national vernetzen. Für Aufbau und Förderung der nationalen Forschungsdateninfrastruktur stellen Bund und Länder bis 2028 jährlich bis zu 90 Millionen Euro bereit.

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    Ein Meilenstein für die Forschungscommunity in Baden-Württemberg ist heute erreicht: Von den insgesamt neun bundesweiten Konsortien wurden gleich drei mit Sprecherfunktion in Baden-Württemberg in das Förderprogramm aufgenommen. Sie koordinieren künftig den Wissenstransfer innerhalb und zwischen den Konsortien mit dem Ziel, eine umfangreiche und für Dritte zugängliche Forschungsdateninfrastruktur in Deutschland aufzubauen.

    „Es ist ein Ausweis der wissenschaftlichen Exzellenz der baden-württembergi­schen Forschungseinrichtungen und ein Erfolg unserer Forschungspolitik, dass zahlreiche Einrichtungen mit Sitz in Baden-Württemberg als Sprecher, Mitantragsteller oder Mitglied eines Konsortiums von Anfang an aktiv am Aufbau einer nationalen Forschungsdateninfrastruktur mitwirken werden. Wir haben die Bedeutung und das Innovationspotential von Forschungsdaten schon früh erkannt“, sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer anlässlich der heutigen Entscheidung der Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) am Freitag (26. Juni) in Berlin. „Mit zwei Förderlinien unserer E-Science-Strategie sowie unserer Förderung von Science Data Centers haben wir bereits 2014 den Weg für einen kooperativen Aufbau von Forschungsdateninfrastrukturen bereitet.“

    Die Förderzusage zeige nun, dass sich das Engagement gelohnt habe: „Baden-Württemberg ist vorne dabei, wenn es um Forschungsdaten geht. Forschungsdaten sind ein zentraler Baustein für den zukünftigen Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort. Als KI-Standort muss Baden-Württemberg auch großer Datenstandort werden und hier weiter vorangehen“, betonte die Ministerin. Dazu gehöre auch die Vernetzung unterschiedlicher Initiativen aus Wirtschaft und Wissenschaft.

    Für drei der insgesamt neun geförderten NFDI-Konsortien, die jeweils aus Verbünden von Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Akademien und weiteren wissenschaftliche Einrichtungen aus ganz Deutschland bestehen, übernimmt eine Einrichtung mit Sitz in Baden-Württemberg die Sprecherfunktion:

    • Albert-Ludwigs-Universität Freiburg für das Konsortium „Daten in Pflanzen-Grundlagenforschung (DataPLANT)“
    • Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg für das Konsortium „Deutsches Humangenom-Phenomarchiv (GHGA)“
    • GESIS Leibniz Institut für Sozialwissenschaften in Mannheim für das „Konsortium für die Sozial-, Bildungs-, Verhaltens- und Wirtschaftswissenschaften (KonsortSWD)“

    Gemeinsam mit den sechs weiteren Konsortien in Deutschland und dem NFDI-Direktorat werden sie ihre Datenbestände gemäß den FAIR-Prinzipien (Findable, Accessible, Interoperable, and Reusable) verfügbar machen, so dass sie auch für Dritte leicht und geordnet auffindbar sind und über die Grenzen einzelner Datenbanken, Fachdisziplinen und Länder hinweg analysiert und verknüpft werden können.

    „Ich gratuliere den Sprechern wie auch allen beteiligten Einrichtungen aus Baden-Württemberg herzlich zu diesem großen Erfolg. Mit dem neuen Förderinstrument der nationalen Dateninfrastruktur betreten alle Beteiligten, Bund und Länder, die DFG und die Sprecher und Mitglieder der Konsortien Neuland. Ich bin mir sicher, dass dies ein richtiger Schritt ist, der sich in der Zukunft auszahlen wird“, so Wissenschaftsministerin Bauer.

    Quelle:  Pressemeldung des Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg (externe Seite)