„Der heutige Tag ist ein ganz besonderer – nicht nur für das Institut für Quantentechnologien und das DLR, sondern auch für die gesamte Spitzenforschung in Baden-Württemberg. Denn mit der Eröffnung des Instituts für Quantentechnologien heben wir ein echtes Leuchtturmprojekt aus der Taufe und setzen einen Meilenstein für den Bau eines eigenen, wettbewerbsfähigen Quantencomputers in Deutschland. Und ich bin stolz, dass wir in Ulm Weltklasse-Wissenschaftler, innovative Unternehmen und aktive Netzwerke zusammenbringen, um im internationalen Wettbewerb eine führende Position einzunehmen“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann. „Als Landesregierung machen wir nicht zuletzt durch die Verankerung der Quantentechnologie im Koalitionsvertrag klar: Wir verstehen dieses Zukunftsthema als Kraftakt, den Wissenschaft, Unternehmen und Politik nur gemeinsam bewältigen können. Ich freue mich daher besonders, dass wir mit dem heutigen Tag gemeinsam einen Riesenschritt in Richtung Zukunft gehen und gratuliere dem Institut und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern herzlich zur Eröffnung“, so Kretschmann weiter.
„Quantentechnologien bieten ein disruptives Potenzial und wir wollen, dass Baden-Württemberg bei der Wertschöpfung mit neuartigen Quantensensoren, dem Quantencomputing und der sicheren Quantenkommunikation ganz vorne mitspielt. Das DLR-Institut für Quantentechnologien ist hier eine wichtige Transferbrücke zwischen Forschung und Wirtschaft, um Quantentechnologien als äußerst aussichtsreiche Zukunftstechnologie in die Anwendung zu bringen“, sagte Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut. „Das Institut leistet einen wichtigen Beitrag, um mit quantenbasierten Hard- und Softwarelösungen neue industrielle Standbeine im Land entstehen zu lassen. Daher freut mich natürlich ganz besonders, dass das Institut für Quantentechnologien nun auch eine maßgebliche Rolle innerhalb des DLR bei der Umsetzung der Quantencomputing-Initiative der Bundesregierung einnehmen soll“, so die Ministerin,
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Das DLR-Institut für Quantentechnologien in Ulm arbeitet daran, Präzisionsinstrumente für Raumfahrtanwendungen – wie die Satellitennavigation und -kommunikation – auf der Basis von Quantentechnologien zu entwickeln und in enger Zusammenarbeit mit der Industrie zur Prototypenreife zu bringen. Mittels Quantentechnologien können physikalische Messgrößen mit bis dato unerreichter Präzision erfasst werden, was nicht nur für Anwendungen im All, sondern auch auf der Erde eminent wichtig ist, beispielsweise für das autonome Fahren. Das Institut schlägt mit seinen anwendungsorientierten Forschungs- und Entwicklungsarbeiten eine Brücke zwischen der Grundlagenforschung und der Industrie und wird daher auch eine enorme Hebelwirkung für innovative Anwendungen in weiteren Branchen entfalten.
Am 11. Mai 2021 gab das Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) bekannt, beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) eine Initiative zur Entwicklung von deutschen Quantencomputern mit Partnern aus Industrie, kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), Start-ups und Forschung zu unterstützen. Ziel ist es, einen deutschen Quantencomputer sowie entsprechende Software und Anwendungen zu entwickeln. Die Maßnahmen sind Teil eines Gesamtkonzeptes zur Förderung von Quantentechnologien und insbesondere Quantencomputing in Höhe von insgesamt 2 Milliarden Euro, auf das sich die Bundesregierung im Rahmen des Konjunktur- und Zukunftspakets verständigt hat und das vom BMWi, BMBF und BMF gemeinsam umgesetzt wird.
Zusätzlich zum Aufbau der zwei Konsortien wird das BMWi beim DLR den Aufbau eines Industriellen Innovationszentrums fördern, das Industrie, KMU und Startups branchen- und anwendungsübergreifend die Möglichkeiten der Quantentechnologien vermittelt. Insgesamt erhält das DLR bis 2025 für die geplanten Maßnahmen 740 Millionen Euro. Rund 80 Prozent der für den Quantencomputer vorgesehenen Mittel werden dabei im Sinne des Konjunkturpakets in Unteraufträgen an die Kooperationspartner des DLR fließen.
Quelle: Wirtschaftsministerium BW