Der starre Büroalltag, geprägt von festen Arbeitswegen, -zeiten und -orten, löst sich durch die Digitalisierung zunehmend auf. Auch Hierarchien, Verantwortungsbereiche und Arbeitsabläufe unterliegen einem Wandel. Die neuen Arbeitsformen werden flexibler, sei es zeitlich oder örtlich.
So wird durch die Verlagerung der kompletten Büroinfrastruktur in die Cloud für Mitarbeiter nicht nur der Zugriff auf Dateien im Büro, sondern auch das gemeinsame Arbeiten an Projekten prinzipiell von überall aus ermöglicht. Nicht nur jeder einzelne Mitarbeiter kann aus der Ferne arbeiten, auch gesamte Teams. Anstatt Dateien im Anhang einer E-Mail zu versenden, können alle Mitarbeiter gleichzeitig an einem Projekt arbeiten und die Änderungen von anderen auch in Echtzeit nachverfolgen. Die digitalen Anwendungen bieten demnach nicht nur die Option, Tätigkeiten von anderen Orten aus durchzuführen, sondern ermöglichen auch ein effizienteres Arbeiten. Wer nicht auf Kundenkontakt zu festen Uhrzeiten angewiesen ist, kann seine Arbeit zudem komplett zeitlich unabhängig gestalten.
Ein gelungenes Beispiel ist hier die Industrie. Dort wird die Arbeit zunehmend dezentral, Prozesse können über das Internet gesteuert werden und erfordern in vielen Fällen keine räumliche Präsenz. Sogar Fehlerbehebungen und Wartungen sind von jedem Beliebigen Ort mit Internetzugang möglich. Ein ähnlicher Trend lässt sich auch im Dienstleistungssektor beobachten: Das Arbeiten von Zuhause mit flexiblen Arbeitszeiten auf Vertrauensbasis (Home-Office) wurde durch den Einsatz digitaler Medien möglich. Für den Arbeitnehmer bedeutet das sowohl einen großen Zugewinn an persönlicher Freiheit, als auch an Verantwortung. Denn weder Vorgesetzte noch Kollegen können über die Schulter schauen, sondern jeder Einzelne trägt die Verantwortung, seine Arbeit selbständig in einem vereinbarten Zeitrahmen zu erledigen.
Mittlerweile stehen zahlreiche digitale Anwendungen zur Verfügung, mit denen sich ein dezentraler und überwiegend selbstbestimmter Arbeitsalltag gut durchführen lässt. Seien es Projektmanagementsysteme, auf die alle Mitarbeiter Zugriff haben, Änderungen vornehmen und die Kollegen in Echtzeit darüber in Kenntnis setzen können, oder virtuelle Konferenzen, bei denen Teams sich austauschen können, als wären sie zusammen in einem Raum und die Grenzen zwischen virtueller und realer Arbeitswelt fließend ineinander übergehen lassen.