Die Bedrohungslage im Cyberraum hat sich weiter verschärft. Laut der neuen TÜV Cybersecurity Studie 2025 stieg der Anteil der Unternehmen, die Opfer eines Cyberangriffs wurden im Vergleich zum Vorjahr um vier Prozentpunkte auf 15 Prozent. Besonders alarmierend: 51 Prozent der Unternehmen vermuten, dass Künstliche Intelligenz bei Angriffen eingesetzt wurde aber nur 10 Prozent nutzen selbst KI-basierte Schutzmaßnahmen.
Phishing bleibt die häufigste Angriffsform (84 Prozent), zunehmend werden auch Lieferketten zur Einfallspforte: 10 Prozent der Attacken erfolgten über externe Partner. Dennoch prüfen nur wenige Unternehmen deren Sicherheitsniveau systematisch. Gleichzeitig überschätzen viele ihre Abwehrkraft: 91 Prozent halten sich für gut geschützt, obwohl Normen und Schutzstandards oft nicht konsequent umgesetzt werden. Die Studienautoren fordern ein entschiedenes politisches Handeln: Die Umsetzung der europäischen NIS-2-Richtlinie in nationales Recht sei überfällig. Auch das neue Bundesministerium für Digitales müsse Cybersicherheit zur strategischen Priorität machen. Unternehmen wiederum sollten Cyberrisiken differenziert analysieren, eigene Sicherheitsstrategien entwickeln und Maßnahmenpläne verbindlich festlegen. Die TÜV-Studie mahnt: Angesichts zunehmender hybrider Bedrohungen insbesondere gegen Kritische Infrastrukturen braucht es mehr als technisches Problembewusstsein. Es braucht konkrete Umsetzung bei Unternehmen wie in der Politik.