Ethik und Entscheidungsfindung im digitalen Zeitalter

Digitale Medien und Künstliche Intelligenz beeinflussen mittlerweile viele Bereiche unseres Lebens. In Wirtschaft und Berufsleben stellt sich die Frage, inwiefern Algorithmen beispielsweise Führungskräften bei der Entscheidungsfindung helfen können. Der Digitalexperte Jan Thomas Otte, Mitglied im cyberLAGO Netzwerk in Konstanz, appelliert vor allem an die Eigenverantwortung. In einem kürzlich erschienenen Interview geht er auf Themen wie digitale Ethik, Künstliche Intelligenz und Entscheidungsfindung ein.

virtuelle Hand im digitalen Zeitalter

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Otte, der auch Schulungen zum Thema durchführt, unterstreicht bei seinen Überlegungen, dass digitale Ethik ein Thema ohne einfache Antworten ist. Vielmehr geht es um die komplexe Abschätzung von Folgen, die Technologien wie KI in der realen Welt nach sich ziehen können. Doch es geht auch um Themen wie Cybermobbing, Fakenews und überhaupt den Umgang mit sozialen Medien. Dazu gehört auch die Entscheidung, gewisse Soft- oder Hardware überhaupt zu nutzen.

Unternehmen kommt im Kontext ethischer Entscheidungen in Verbindung mit digitaler Technologie eine besondere Verantwortung zu. Es geht also nicht darum, KI beispielsweise nur für die Steigerung der Effizienz zu nutzen, sondern auch ganzheitlich die Risiken und Chancen abzuwägen. Führungskräfte sind hier immer wieder gefragt, die ethischen Implikationen der Wechselwirkung zwischen Mensch und Technik abzuschätzen und im Sinne aller verantwortlich zu entscheiden. Ethik sollte, so Otte, daher auch z.B. durch die Einrichtung von Ethik-Boards im Unternehmen verankert werden, um ethische Probleme aufzuzeigen und entsprechende Maßnahmen zu entwickeln.