Die Nachfrage nach KI-Fachkräften konzentriert sich stark auf die Ballungsräume im Süden und Südwesten Deutschlands. München nimmt dabei mit einem Anteil von 4,5 Prozent aller Stellenanzeigen mit KI-Bezug die Spitzenposition ein, gefolgt von Karlsruhe und dem Landkreis Böblingen. Der ländliche Raum hingegen ist weitgehend abgehängt, was laut Studie auch auf fehlende digitale Infrastruktur – insbesondere Glasfaseranbindungen und leistungsfähige Rechenzentren – zurückzuführen ist.
Die ausgeschriebenen Stellen richten sich fast ausschließlich an hochqualifizierte Fachkräfte. Gesucht werden vor allem Entwicklerinnen und Entwickler mit Spezialisierungen in Machine Learning oder Large Language Models, während Stellen für KI-Anwenderinnen und -Anwender deutlich seltener vorkommen. Insgesamt liegt der Fokus klar auf akademisch ausgebildeten Expertinnen und Experten, was ein Indiz dafür ist, dass KI in vielen Unternehmen noch nicht im regulären Arbeitsalltag angekommen ist.
Ein weiteres zentrales Ergebnis der Studie ist der mangelnde Einsatz betrieblicher Weiterbildung. Nur jedes fünfte Unternehmen, das KI bereits einsetzt, qualifiziert den Großteil seiner Mitarbeitenden im Umgang mit der Technologie. Fast die Hälfte der Unternehmen verzichtet vollständig auf entsprechende Schulungsangebote. Gleichzeitig geben viele Firmen an, ihnen fehle das nötige Wissen, um KI überhaupt produktiv einsetzen zu können.
Insgesamt warnt die Studie davor, dass Deutschland derzeit die wirtschaftlichen Chancen von Künstlicher Intelligenz nicht ausreichend nutzt. Ohne gezielte Investitionen in Qualifizierung, digitale Infrastruktur und eine praxisnahe sowie unbürokratische Umsetzung der europäischen KI-Verordnung droht der Wirtschaftsstandort Deutschland im internationalen Vergleich weiter zurückzufallen.