Start-ups in BW

The LÄND als Nährboden für Nachwuchsentrepreneure

Eine Nahaufnahme einer klaren Glühbirne, die an einem Kabel hängt, mit einem unscharfen Hintergrund aus Lichterketten, die ein gemütliches Ambiente schaffen.
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Juni 2025


The LÄND ist mittlerweile zur Hochburg für Unternehmensgründende aus unterschiedlichen Branchen geworden. Auch hier geht ohne Künstliche Intelligenz (KI) nichts mehr, zum Beispiel um Daten zu analysieren oder Optimierungslösungen in Industrie und Medizin zu entwickeln.

Start-ups als Innovationstreiber in BW

Start-ups spielen in Baden-Württemberg eine zentrale Rolle für die Wirtschaft, indem sie Innovationen vorantreiben, neue Arbeitsplätze schaffen und die Wettbewerbsfähigkeit der Region stärken. Baden-Württemberg gilt als eine der führenden Innovationsregionen Europas und zeichnet sich durch eine hohe Forschungs- und Entwicklungsquote sowie eine große Anzahl an Patentanmeldungen aus. Start-ups tragen maßgeblich dazu bei, indem sie neue Ideen und Technologien schnell in marktfähige Geschäftsmodelle umsetzen und somit die Innovationskraft der Wirtschaft erhöhen.

Die Landesregierung unterstützt diese Entwicklung gezielt durch verschiedene Programme wie „Start-up BW“. Seit 2017 wurden zahlreiche spezialisierte Acceleratoren mit finanziellen Mitteln gefördert, die Hunderte von Start-up-Teams bei der Umsetzung ihrer Geschäftsideen unterstützen. Dadurch konnten diese jungen Unternehmen seit 2021 erhebliche Förder- und Finanzierungsmittel akquirieren und mehrere Tausend neue Arbeitsplätze in zukunftsträchtigen Branchen schaffen.

Trotz der starken Unterstützung stehen Start-ups in Baden-Württemberg vor Herausforderungen, insbesondere beim Zugang zu Kapital. Der Mangel an Venture Capital ist für viele Gründerinnen und Gründer ein bedeutendes Hindernis, wobei nur ein geringer Prozentsatz mit der aktuellen Finanzierungssituation zufrieden ist. Dennoch bleibt die Gründungsbereitschaft in der Region hoch. Städte wie Heidelberg, Karlsruhe, Freiburg, Stuttgart und Mannheim gehören zu den wichtigsten Gründungsstandorten Deutschlands, was die dynamische Start-up-Landschaft in Baden-Württemberg unterstreicht.

Zukunftsbranchen

Start-ups in Baden-Württemberg sind besonders stark in mehreren Zukunftsbranchen vertreten, die das wirtschaftliche Wachstum und die Innovationskraft der Region maßgeblich prägen. Dazu zählen vor allem die Bereiche Künstliche Intelligenz (KI) und Digitalisierung, wo viele junge Unternehmen innovative Softwarelösungen, Automatisierungstechnologien und datengetriebene Anwendungen entwickeln. Ebenfalls sehr präsent sind Start-ups im Bereich der Mobilität und Elektromobilität, die neue Konzepte für nachhaltigen Verkehr, E-Fahrzeuge und intelligente Transportsysteme vorantreiben.

Darüber hinaus spielen Start-ups in der Medizintechnik und im Gesundheitswesen eine wichtige Rolle, indem sie digitale Gesundheitsanwendungen, Telemedizin und innovative Diagnosetechnologien entwickeln. Auch die Umwelttechnologien, insbesondere im Bereich erneuerbare Energien und Ressourceneffizienz, gewinnen zunehmend an Bedeutung. In der industriellen Produktion und im Maschinenbau nutzen Start-ups moderne Technologien wie Industrie 4.0, Robotik und smarte Fertigungslösungen, um die Wettbewerbsfähigkeit der traditionellen Kernbranchen Baden-Württembergs zu stärken.

Diese Vielfalt an Zukunftsbranchen zeigt, wie dynamisch und breit gefächert die Start-up-Szene in Baden-Württemberg ist und welchen wichtigen Beitrag sie zur nachhaltigen Entwicklung und Wettbewerbsfähigkeit der regionalen Wirtschaft leistet.

Wettbewerb „KI-Champions Baden-Württemberg“

Die „KI-Champions Baden-Württemberg“ sind eine Auszeichnung des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus des Landes Baden-Württemberg, die seit 2020 jährlich verliehen wird. Ziel des Wettbewerbs ist es, herausragende, anwendungsorientierte Lösungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) zu würdigen, die aus dem Land stammen und einen bedeutenden Beitrag zur Lösung gesellschaftlicher oder wirtschaftlicher Herausforderungen leisten. Die Auszeichnung richtet sich an Unternehmen, Start-ups und Forschungseinrichtungen mit Sitz in Baden-Württemberg. Bewerben können sich sowohl KI-basierte Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle als auch fortgeschrittene Forschungsprojekte mit hohem Marktpotenzial.

Die Auswahl der Preisträger erfolgt durch eine unabhängige Jury, die die Bewerbungen nach Kriterien wie Innovationsgrad, Wirtschaftlichkeit, Reifegrad der Technologie und gesellschaftlicher Relevanz bewertet. Insgesamt werden bis zu neun Auszeichnungen pro Jahr vergeben. Die Preisverleihung der „KI-Champions Baden-Württemberg 2025“ fand am 8. Mai 2025 im Rahmen des Metaverse-Kongresses „Virtuelle Welten – Chancen im Metaverse erleben“ in Stuttgart statt. Die Veranstaltung wurde in Kooperation mit der XR EXPO 2025 durchgeführt und bot einen Messebereich mit zahlreichen Ausstellern aus der Kreativwirtschaft und dem Industrial Metaverse. Die Teilnehmenden hatten die Möglichkeit, interaktive Anwendungen an der Schnittstelle von Technologien wie Augmented Reality, digitale Zwillinge und KI kennenzulernen und sich zum individuellen Einsatz in Unternehmen beraten zu lassen. 

Die Preisträger 2025 sind nach Kategorie:

Forschungseinrichtung:

Technische Hochschule Mannheim: KI-gestützte KI-gestützten Mikroorganismen-Detektion zur automatisierten Hygieneüberwachung 

Unternehmen (alphabetisch):

adago GmbH: Lieferkettenoptimierung

Alithea Biotechnology GmbH: weltweit größte Datenbank mit lebensrettenden biologischen Daten

DBI AG: Konzeption von Energiesystemen und Software zur Berechnung von Energiekonzepten

mediacalvalues GmbH: medizinische Diagnostik

SAM-DIMENSION GmbH: Unkrautkartierung und Kamerasystem für Landwirte

SCHUNK SE & Co. KG: zweidimensionales Grasping-Kit für Automatisierungsschritte im Mittelstand

Tensor AI Solutions GmbH: Tensornetzwerke – Inhärent erklärbare KI-Technologie erklärbare KI-Systeme

VUSE XR: Hub zur Erstellung von Mixed Reality mittels CAD-Dateien

Startup BW Summit 2025

Am 2. Juni 2025 fand der Start-up BW Summit in Stuttgart statt – ein bedeutendes Event für die Gründerszene Baden-Württembergs. Die Veranstaltung vereinte über 150 Start-ups, Investoren, Unternehmen und internationale Partner im Haus der Wirtschaft und auf dem Börsenplatz. Ziel war es, Innovationen zu präsentieren, Netzwerke zu stärken und die Start-up-Kultur weiterzuentwickeln. 

Das Programm war in verschiedene Themenbereiche unterteilt:

  • LÄND of Start-ups: Über 150 Start-ups stellten ihre Ideen vor, darunter auch das Landesfinale des Start-up BW Young Talents Wettbewerbs
  • LÄND of Investors and Corporates: Hier fanden Pitches und Diskussionen zu Themen wie Venture Partnering und Finanzierung statt.
  • LÄND of Opportunities: Ministerien, Förderbanken und Initiativen präsentierten ihre Angebote für Gründerinnen und Gründer.

Am Abend wurde das Event mit einem Festival auf dem Börsenplatz abgerundet, das Live-Musik, Food Trucks und die Ehrung der Siegerteams des Start-up BW Pitch-Wettbewerbs beinhaltete. Die Veranstaltung zeigte die Dynamik und Vielfalt der Start-up-Szene in Baden-Württemberg und unterstrich die Bedeutung von Innovation und Zusammenarbeit für die wirtschaftliche Zukunft der Region.

Informationen und Förderung

Start-ups in Baden-Württemberg können auf eine breite Palette von Fördermöglichkeiten zurückgreifen, die von der Politik und dem Wirtschaftsministerium gezielt angeboten werden, um Innovation, Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit zu unterstützen. Ein zentrales Förderprogramm ist „Start-up BW“, das verschiedene Initiativen umfasst, darunter spezialisierte Acceleratoren, Inkubatoren und Beratungsangebote. Dieses Programm fördert vor allem technologieorientierte Gründungen und unterstützt Start-ups dabei, ihre Geschäftsideen zu entwickeln, Marktreife zu erlangen und Investoren zu gewinnen.

Darüber hinaus stellt das Land Baden-Württemberg Fördermittel für Forschung und Entwicklung bereit, die auch von Start-ups genutzt werden können, um innovative Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln. Hierzu zählen Zuschüsse, Zuschussdarlehen und Beteiligungen, die über verschiedene Programme wie den Innovationsgutschein oder das „KMU-Innovativ“-Programm vergeben werden.

Für finanzielle Unterstützung steht Start-ups auch der Zugang zu öffentlichen Beteiligungsgesellschaften und Venture-Capital-Fonds offen, die vom Land initiiert oder gefördert werden, um Kapitalengpässe zu überwinden. Ergänzend bieten Ministerien und Förderbanken Beratungen zu Fördermöglichkeiten und Vernetzungen mit Investoren an.

Neben finanzieller Unterstützung legt die Politik großen Wert auf die Schaffung eines unternehmensfreundlichen Umfelds, etwa durch Bürokratieabbau, Ausbau der digitalen Infrastruktur und Förderung von Netzwerken zwischen Start-ups, etablierten Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen.

Insgesamt bieten diese Förderinstrumente ein umfassendes Ökosystem, das jungen Unternehmen in Baden-Württemberg den Weg zum erfolgreichen Markteintritt und nachhaltigem Wachstum erleichtert.