55 Prozent der Stuttgarter Automobil- und Maschinenbauzulieferer sehen Fachkräftemangel als große Herausforderung für die Digitalisierung

Technische und personelle Entwicklung gehen bei der Digitalisierung Hand in Hand. Um mit der Digitalisierung Schritt zu halten, benötigen Unternehmen neben der technischen Ausstattung auch Mitarbeiter, die in der Lage sind diese zu nutzen. Hier sehen Automobil- und Maschinenbauzulieferer eine der größten Herausforderungen der Zukunft: Mehr als die Hälfte der Unternehmen der Branche in der Region Stuttgart bezeichnet den Mangel an Fachkräften als großes Hemmnis für ihre Digitalisierung. Dies ergab die von der IHK Stuttgart in Auftrag gegebene und vom Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA durchgeführte Studie „Zulieferer vor der Zerreißprobe. Wie Zulieferer im Automobil- und Maschinenbau den Wandel durch Industrie 4.0 meistern können.“ Grundlage für die Studie ist eine Auswertung von 17 Experteninterviews und einer Online-Umfrage mit 167 Teilnehmern.

Als weitere Herausforderung stufen 56 Prozent der Befragten fehlende unternehmensübergreifende Standards und 52 Prozent die Mitarbeiterverfügbarkeit ein. Im Fokus der Digitalisierungsaktivitäten steht bei 76 Prozent der Betriebe die Smart Factory, wobei Ausrüster sich zusätzlich verstärkt auf die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle konzentrieren. Fast 60 Prozent der teilnehmenden Ausrüster geben dies als einen Projektschwerpunkt an. Als größten Motor der Digitalisierung nennen dagegen rund drei Viertel der Unternehmen die erweiterten technologischen Möglichkeiten.

„Die Studie zeigt, dass die Digitalisierung Betriebe nicht nur vor technische, sondern vor allem auch vor personelle Herausforderungen stellt. Neben der gezielten Anwerbung von neuen Fachkräften ist auch die Weiterbildung der vorhandenen Mitarbeiter ein wichtiger Baustein, um dem zunehmenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken. So können digitale Technologien als Chance genutzt werden, um neue Geschäftsmodelle und transparente Produktionsprozesse zu entwickeln.“

Johannes Schmalzl, IHK-Hauptgeschäftsführer Region Stuttgart