41 Prozent der baden-württembergischen Industrieunternehmen verfügen über eine Digitalisierungsstrategie

Auch bei mittelständischen Industrieunternehmen in Baden-Württemberg fasst die Digitalisierung zunehmend Fuß. Allerdings sind nicht alle Digitalisierungsprojekte in eine ganzheitliche Strategie eingebunden: Erst vier von zehn der kleinen und mittleren Industrieunternehmen in Baden-Württemberg verfügen über eine Digitalisierungsstrategie. Zu dem Ergebnis kommt die im Rahmen eines Forschungsprojektes von der Baden-Württemberg Stiftung geförderte und von der ESB Business School der Hochschule Reutlingen durchgeführte Studie „Geschäftsmodelle für die Industrie 4.0: Erfolgsfaktoren, Hindernisse und Anwendungsbeispiele“. Für die Erhebung wurden unter anderem Literaturrecherchen und Frequenzanalysen zum Thema Industrie 4.0 durchgeführt, Anwendungsbeispiele untersucht und 44 mittelständische Unternehmen aus den wichtigsten Industriezweigen Baden-Württembergs befragt, die noch über kein digitalisiertes Geschäftsmodell verfügen.

Passend zur oftmals nicht vorhandenen Strategie, fehlt bei 43 Prozent der befragten Unternehmen eine klare Verantwortungszuweisung für Digitalisierungsmaßnahmen. Lediglich ein Viertel der Firmen hat beispielsweise eine spezielle Fachabteilung eingerichtet, die sich Digitalisierungsvorhaben widmet. Als Gründe für die Zurückhaltung bei digitalen Geschäftsmodellen wurden vor allem der mangelnde Bedarf und die technologischen Herausforderungen genannt.

„Die Studie zeigt, dass die Digitalisierung auf strategischer Ebene noch nicht bei allen Unternehmen angekommen ist. Dabei kann es sich selbst für kleine und mittlere Unternehmen lohnen, der Digitalisierung des eigenen Unternehmens eine einheitliche Richtung und Struktur zu geben. Hierzu gehört natürlich eine klare Zuordnung der Verantwortlichkeit. Nur so kann sichergestellt werden, dass alle Digitalisierungsmaßnahmen auch wirklich aufeinander abgestimmt sind und langfristig zum Erfolg des Unternehmens beitragen.“

Prof. Dr.-Ing. Vera Hummel, Koordinatorin des Forschungsprojekts an der ESB Business School der Hochschule Reutlingen