Die Digitalisierung in der Fertigung ist eine der Hauptkomponenten der digitalen Transformation. Unter dem Schlagwort Industrie 4.0 sammeln sich sämtliche Themen rund um den Wandel hin zu „intelligenten“ Produktionsanlagen und Produkten.

Neben der Industrie sorgt die Digitalisierung auch für einen Wandel in den Marktstrukturen. Vom Online-Shop über das Karriereportal und die Tauschbörse bis zum sozialen Netzwerk: Die Plattformökonomie, auf Englisch "platform economy", definiert Märkte neu und verspricht großes Marktwachstum. Doch was macht digitale Plattformen so erfolgreich? Und wie können Unternehmen das Konzept für ihre Zwecke nutzen?

Der Mehrwert von Plattformen für Kunden und Anbieter

Digitale Plattformen ermöglichen es Unternehmen, neue Geschäftsmodelle zu entwerfen und online die unterschiedlichsten Produkte und Dienstleistungen anzubieten. Davon profitieren vor allem die Endkunden, weil sie sich leicht einen Überblick über den Markt verschaffen können: sie können sich den passenden Anbieter heraussuchen, Angebote einholen und diese mit anderen Angeboten vergleichen und auch Referenzen und Bewertungen abgeben. Einfachheit und Schnelligkeit sind dabei die größten Vorteile und haben das Plattformkonzept in den letzten Jahren zum Erfolg geführt: Noch nie war es für Kunden und Anbieter so einfach zusammenzufinden.

Auch die Anbieter profitieren, weil digitale Plattformen zu einem Netzwerkeffekt führen, der sie direkt mit ihren Kunden und Geschäftspartnern verbindet. In der digitalen Infrastruktur können Menschen, Ressourcen und Organisationen in einem System vernetzt und Daten und Güter leicht ausgetauscht werden. Darüber hinaus stehen Anbietern neue Vertriebswege zur Verfügung, die ihre Absatzchancen erhöhen. Sie bieten Unternehmen zudem neue Chancen für Onlinemarketingaktivitäten, beispielsweise in sozialen Netzwerken. Durch den richtigen Einsatz von digitalen Plattformen können Unternehmen ihren Umsatz steigern, Aufwand und Kosten reduzieren und gleichzeitig ihre anvisierten Zielgruppen leichter erreichen.

Die rasche Entwicklung der Plattformökonomie hat dazu geführt, dass viele Anbieter mittlerweile reine Onlinehändler oder Onlinedienstleister sind, die ihre Produkte und Services ausschließlich über das Internet verbreiten. Für Anbieter ist dies auch eine Herausforderung, da der Preis- und Innovationsdruck in einem transparenten Markt, in der der Kunde Onlineangebote ständig miteinander vergleichen kann, naturgemäß höher ist als in klassischen Märkten.

Erfolgsbeispiele zeigen das Potenzial der Plattformökonomie

Heute können Waren aller Art über das Internet bestellt werden: Online-Versandhändler bieten eine breite Produktpalette – von Büchern, Möbeln, elektronischen Geräten und Autos bis hin zu Obst und Gemüse aus dem Supermarkt. Auch Mitfahrgelegenheiten, private Taxis und Unterkünfte lassen sich über Plattformen buchen – weltweit und 24 Stunden am Tag.

Auch vor klassischem Dienstleistungsbereichen wie dem Handwerk macht die Digitalisierung nicht Halt: Ein Beispiel aus Baden-Württemberg ist die Plattform wirsindhandwerk.de. Diese macht es möglich, geeignete Handwerker in der Nähe des Kunden zu finden. Die Handwerker haben wiederum die Möglichkeit, sich den Kunden zu präsentieren und von ihnen bewertet zu werden. wirsindhandwerk.de hat im April 2018 den CyberOne Hightech Award gewonnen.

Im Bereich Industrie 4.0 hat das Maschinenbauunternehmen Trumpf aus Ditzingen die Axoom GmbH als digitale Geschäftsplattform gegründet. Das Unternehmen soll auf Basis einer browserbasierten Software den Weg zur "Smart Factory" der Zukunft ebnen. Mit der Lösung soll sich die Verfügbarkeit von Maschinen, Material und Mitarbeitern transparent verwalten und steuern lassen.

Neue Strategien sind gefragt

Viele bestehende Märkte erfuhren im Zuge der Digitalisierung einen grundlegenden Wandel und haben sich dadurch stark verändert. Digitale Plattformen bieten Unternehmen zahlreiche Möglichkeiten, neue Marktbereiche zu erobern und ihren Kundenstamm zu erweitern. Eine der zentralen Fragen ist, wie sich Mittelständler an die Veränderungen in ihren Absatzmärkten schnellstmöglich anpassen und die Digitalisierung aktiv umsetzen, um im Wettbewerb mit anderen Anbietern nicht zurückzufallen.