Ob in der Automobilindustrie, in der Medizintechnik oder im Logistik-Bereich – in vielen Bereichen kommen immer mehr Smart Systems zum Einsatz. Was macht diese so einzigartig und vor allem so „smart“ und welchen konkreten Nutzen versprechen Sie?
Was bedeutet „Smart Systems“?
Smart Systems sind „intelligente Systeme“, die in der Lage sind, Prozesse und Situationen laufend zu analysieren und anhand der Datenlage selbstständig Prognosen und Entscheidungen zu treffen und dementsprechend auf veränderte Situationen zu reagieren. Möglich wird dies durch die Kombination von Sensoren und Antriebselementen mit Komponenten zur Signalverarbeitung und Kommunikation. Ihren Ursprung haben sie in der Mikrosystemtechnik beziehungsweise in der Mikroelektronik vor mehr als 30 Jahren. Heute alltägliche Dinge wie das ABS und der Airbag im Auto oder der Tintenstrahldrucker wären ohne Mikrosystemtechnik nicht denkbar. Im Unterschied zu damals zielen heutige untereinander vernetzte Smart Systems darauf ab, einen möglichst autonomen Betrieb von Geräten und Maschinen zu ermöglichen, ohne auf eine übergeordnete Steuerung angewiesen zu sein.
Smart Systems für Industrie, Medizin und Automotive
Aufgrund der Fähigkeit von Smart-System-Komponenten untereinander zu kommunizieren und zusammenzuarbeiten, sind diese Systeme ideal für komplexe Anwendungsbereiche wie etwa das Internet der Dinge (IoT). Smart Systems kommen beispielsweise im Automobil-Bereich in Fahrerassistenzsystemen zur Anwendung: So werden etwa für Einparkhilfen, Abstandsregeltempomaten oder Spurwechselassistenten vernetzte Technologien benötigt, die die aktuelle Verkehrslage laufend bewerten und auf neue Situationen selbstständig und zeitnah reagieren. In der Medizin finden Smart Systems vor allem im Bereich Mikromedizin Verwendung: Beispielsweise verarbeiten Hirnschrittmacher elektrische Signale von Nervenzellen und geben wiederum Signale an andere Nervenzellen ab, um dadurch Abhilfe bei motorischen Störungen zu schaffen. In der Industrie helfen Smart Systems vor allem dabei, Arbeits- und Produktionsprozesse effizienter zu gestalten. So ermöglichen in der vernetzten Fabrik der Zukunft spezielle Mikrosensoren die durchgängige Überwachung von Produktionskomponenten. Fehlerhafte Arbeitsprozesse können auf diese Weise automatisch korrigiert und dadurch die Produktivität gesteigert werden.
Intelligenten Systemen gehört die Zukunft
Derzeit wird in Deutschland zu Smart Systems an mehreren Hochschulen und am Fraunhofer-Institut geforscht. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) fördert sogar ein eigenes Innovationszentrum „Smart Systems Hub“, das sich ausschließlich damit beschäftigt. Relevante Themen in der Forschung sind Sicherheitsaspekte, Zuverlässigkeit, Energieverbrauch und die Datenverarbeitung der smarten Systeme. Eine große Herausforderung in der Smart System-Technologie liegt weiterhin in der Integration einer Vielzahl von Komponenten, die in unterschiedlichsten Technologien und Materialien entwickelt und produziert werden.
Weitere Informationen zum Smart Systems Hub in Dresden finden Sie unter www.smart-systems-hub.de.