80 Prozent der Unternehmen nutzen digitale Lernmedien

Wenn es um die Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geht, setzen bereits acht von zehn Unternehmen in Deutschland auf digitale Lernmethoden. Besonders häufig kam herkömmliche Literatur in digitaler Form (z. B. Betriebsanleitungen als PDF) zum Einsatz. Interaktive Formate wie Webinare, Online-Selbstlernprogramme oder gar selbst produzierte Lernvideos wurden dagegen – unabhängig von der Unternehmensgröße – deutlich seltener verwendet. Das ist ein Ergebnis einer Online-Befragung von 1.336 Unternehmen verschiedener Branchen und Größenklassen, die vom Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) durchgeführt und im August 2019 veröffentlicht wurde. Kleine Unternehmen räumen dabei digitalen Lernmedien in der Aus- und Weiterbildung einen größeren Stellenwert als mittlere Unternehmen und Großunternehmen ein.

Digitale Lernmedien sind ein wichtiges Tool, um mit der Digitalisierung Schritt zu halten und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf dem neuesten Wissenstand zu halten – so sehen es mit rund 67 Prozent die Mehrheit der befragten Unternehmen. Der am häufigsten vermittelte Lehrstoff ist berufliches Fachwissen mit fast 52 Prozent, danach folgt IT-Anwenderwissen (Umgang mit Software, 35,7 Prozent). Die Vermittlung von IT-Fachkenntnissen (Programmierung) erfolgt nur bei einem Fünftel und nur etwa nur die Hälfte der Unternehmen hält sie für dringlich. Besonders wichtig ist den meisten Unternehmen dagegen die Förderung von Soft Skills, wie sich selbstständig in neue Themen einzuarbeiten, ein gutes Zeitmanagement oder prozessorientiertes Denken.

"Die Digitalisierung fordert von Unternehmen und deren Mitarbeitenden ein hohes Maß an Flexibilität. Fast drei Viertel aller befragten Unternehmen nutzt daher Mitarbeitergespräche, um herauszufinden, in welchen Bereichen eine Weiterbildung sinnvoll ist. Auf diese Weise können sie ihre Weiterbildungsangebote eng mit ihren Mitarbeitern abstimmen und an deren individuelle Bedürfnisse anpassen. Allerdings ist es für die Unternehmen auch eine Herausforderung, aus dem großen E-Learning-Angebot, die passenden Angebote herauszufinden."

Dr. Valerie Müller, Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA), Institut der deutschen Wirtschaft Köln.

Auf welche Bildungsangebote kleine und mittleren Unternehmen in Baden-Württemberg zurückgreifen können, zeigt das Portal www.wirtschaft-digital-bw.de. Als Wegweiser zur Digitalisierung bietet es insbesondere mittelständischen Unternehmen einen Überblick über regionale Anlaufstellen, Förderprogramme sowie Hintergrundinformationen zum Thema digitale Bildung.

Quelle: Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA): Studie „Digitale Bildung in Unternehmen“

https://www.kofa.de/service/publikationen/detailseite/news/kofa-studie-32019-digitale-bildung-in-unternehmen