Was kennzeichnet die Arbeitswelt 4.0?

Die Digitalisierung verändert die Arbeitsweilt grundlegend: digitale Technologien – von E-Mails, über Cloud-Anwendungen bis hin zu sensorgesteuerten Produktionslagen – bringen neue Arbeitstätigkeiten und -strukturen hervor und machen Arbeitszeiten und -orte immer flexibler. Dadurch lassen sich berufliche Aus- und Weiterbildungsprozesse optimal an individuelle Lernbedürfnisse anpassen, beispielsweise über Online-Kurse. Gleichzeitig stellen flexiblere Arbeitsstrukturen Mitarbeiter vor die Herausforderung, sich in lebenslangen Lernprozessen auf stetig neuen Anwendungen und Prozesse einzustellen.


Rede und Antwort:  Unternehmen aus Baden-Württemberg zur Arbeitswelt 4.0

Um herauszufinden, wie Betriebe in Baden-Württemberg die Zukunft der Arbeit einschätzen, führte die IHK Bodensee-Oberschwaben während der Industriewoche Baden-Württemberg 2017 Interviews mit Unternehmen der Region durch. Sie geben einen Einblick, wie die Betriebe die Änderungen der Arbeitswelt angehen und welche Zukunftsprognosen sie stellen. Befragt wurden vier Geschäftsführer und Vorstandsvorsitzende baden-württembergischer Unternehmen aus dem Bereich des produzierenden Gewerbes.

Alle Interviewpartner blicken positiv in die Zukunft der Arbeit. Sie sehen in der Digitalisierung vor allem die Chance, dass nicht nur Arbeitsplätze entfallen, sondern auch neue entstehen. Denn zum einen werden digitale Assistenzsysteme Mitarbeitern zukünftig wiederkehrende Routineaufgaben abnehmen. Zum anderen befähigen die Assistenzsysteme Mitarbeiter, auch komplexe Maschinen einfach zu handhaben. Menschliche Arbeit bleibt weiterhin wichtig. Einig sind sich die Unternehmer auch darin, dass Industriebetrieben bei der Digitalisierung der Arbeit eine Schlüsselrolle zukommt. Zwar schätzen sie die Ausgangssituation mittelständischer Betriebe in Deutschland unterschiedlich ein, doch sind sie überzeugt, dass digitale Lösungen helfen können, Serienproduktionen und Wertschöpfungsprozesse in Deutschland zu halten. Auf die Änderungen der Arbeitswelt 4.0 stellen sich die Unternehmen mit unterschiedlichen Mitteln ein – abhängig davon, wie sehr sie bereits digitalisiert sind. In einem der Unternehmen werden primär die Mitarbeiter zu eigenverantwortlichem Erreichen von Zielen motiviert, um sie für flexibles, standortübergreifendes Projektmanagement fit zu machen, während andere Unternehmen stärker auf die Digitalisierung von Prozessen setzen.


Fazit

Die Unternehmen zeigen, dass der Mittelstand in Baden-Württemberg für die Zukunft der Arbeit vor allem Chancen sieht. Mitarbeiter werden in der Arbeitswelt 4.0 immer mehr in selbstständigen, flexiblen Strukturen arbeiten, die ihnen mehr Freiräume verschaffen – zeitlich, örtlich und inhaltlich. Andererseits verlangt die zunehmende Flexibilisierung ihnen auch noch mehr selbstständiges Engagement, stetige Lernbereitschaft und die Offenheit für Neues ab.