Digitalisierung und berufliche Weiterbildung
Lebenslanges Lernen ist ein Schlüsselthema für die Unternehmen und für die Erwerbstätigen in unserem Land. Mit der fortschreitenden Digitalisierung verändern sich Qualifikationsanforderungen an die Erwerbstätigen zum Teil tiefgreifend. Für sie geht es um den Erhalt ihrer Beschäftigungsfähigkeit und um berufliche Entwicklungschancen. Die Unternehmen können ihrerseits die Potenziale der Digitalisierung nur dann voll nutzen, wenn ihre Mitarbeitenden fit sind für die Anforderungen der Zukunft. Hinzu kommt: Die berufliche Weiterbildung verändert sich im Zuge der Digitalisierung selbst.
Um Impulse für die berufliche Weiterbildung im Land zu setzen, hat das Wirtschaftsministerium zuletzt zwei Förderaufrufe im Bereich "Digitalisierung und berufliche Weiterbildung" durchgeführt. In dem Rahmen dieser Förderaufrufe werden Projekte im Bereich "Digitalisierung und berufliche Weiterbildung " gefördert. Die Projekte zielen darauf ab, innovative Weiterbildungskonzepte mit Blick auf Wirtschaft 4.0 zu entwickeln, zu erproben und umzusetzen und dabei die Bedarfe von kleinen und mittleren Unternehmen wie auch von einzelnen Beschäftigtengruppe und Branchen besonders zu berücksichtigen. Daneben geht es bei den Projekten auch um die Entwicklung und Erprobung innovativer digitaler Weiterbildungsformen. Die Projekte aus dem Förderaufruf 2018 werden ab 2019 umgesetzt.
Kern des Projekts ist die Entwicklung und Erprobung von Weiterbildungsinhalten und -formen für die Qualifizierung von Fachkräften und Projektverantwortlichen in KMU, welche Multiplikator- und Moderatorfunktion bei Veränderungsprozessen im Zuge der Digitalisierung wahrnehmen. Die besondere Qualität des Projekts besteht darin, dass nicht nur neue Qualifizierungsinhalte und -formen entwickelt und erprobt werden, sondern dass sich kleine und mittlere Unternehmen mit konkreten Umsetzungsprojekten beteiligen. Im Projekt werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der teilnehmenden Unternehmen qualifiziert und zudem bei der Umsetzung von Digitalisierungsprojekten in den Unternehmen unterstützt. Aus den Projekterfahrungen wird ein Leitfaden mit "Best-Practice"-Beispielen erarbeitet, der nach Projektende anderen Unternehmen, Bildungsanbietern und allen Interessierten zur Verfügung steht. Teilnehmende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Unternehmen erhalten ein IHK-Weiterbildungszertifikat. Im Oktober 2018 wurde das Projekt mit dem ersten Preis beim „Demografie Exzellenz Award 2018“ in der Kategorie „wissen & lernen“ ausgezeichnet.
Bei der Durchführung des vom „GARP Bildungszentrum für die IHK Region Stuttgart e. V.“ geleiteten Projekts wirken verschiedene Projektpartnern mit:
Informationen und Beratung zur digitalisierten Arbeitswelt.
Der IHK-Fachkräftemonitor (FKM) ist ein kostenloses Online-Tool, mit dem Unternehmen die Entwicklung von Angebot und Nachfrage auf dem Fachkräftearbeitsmarkt in Baden-Württemberg anhand von Schaubildern, Diagrammen und Karten analysieren können. Berücksichtigt werden dabei Faktoren wie der Bildungsgrad, die Branche sowie die Region. Zudem kann die Entwicklung für die Vergangenheit, die Gegenwart oder als Prognose bis zum Jahr 2030 erstellt werden. Auch der Vergleich mehrerer Berufsgruppen ist möglich. Zudem zeigt der Fachkräftemonitor jeweils die Top 10 der Berufsgruppen und der Branchen nach Region an, in denen der größte Engpass besteht. Abgedeckt werden insgesamt 105 Berufsgruppen in 19 Branchen bzw. den zwölf IHK-Regionen Baden-Württembergs. Die Ergebnisse lassen sich auf Wunsch als Grafik oder Excel-Datei aus der Anwendung heraus abspeichern.
Fördermöglichkeiten für Maßnahmen im Bereich der digitalen Bildung.
Ziel ist es, das technische und soziale Innovationspotenzial zu fördern, um neue Vorhaben zur Arbeitsgestaltung und Arbeitsorganisation zum digitalen Wandel zu erforschen. Für die Bewerbung sind kleine und mittlere Unternehmen sowie Kammern, Verbände sowie staatliche und nichtstaatliche Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen zugelassen. Die zuwendungsfähigen projektbezogenen Kosten können bis zu 50 Prozent anteilfinanziert werden.
Das Land Baden-Württemberg fördert Lernfabriken sowie die Einführung und Nutzung von Tablets in Berufsschulen für die Bereiche der Mechatronik, der Kraftfahrzeugmechatronik sowie das Büromanagement. Um belastbare und erprobte Ergebnisse zur digitalen Anwendung in der beruflichen Ausbildung zu gewinnen, sollen Modellprojekte entwickelt und exemplarisch umgesetzt werden. Ziele sind u.a. die Qualität und die Attraktivität der Berufsausbildung zu steigern. Die Förderung der ausgewählten Projekte beträgt je Vorhaben 200.000 Euro. Gefördert werden u.a. Hochschulen sowie Bildungs- und Forschungseinrichtungen. Kooperationsverbünde sind möglich, auch in Kooperation mit Unternehmen.
Investiert ein Unternehmen in neue Dienstleistungen oder führt neue Prozesse und Maschinen ein, müssen Mitarbeiter dafür oftmals weiterqualifiziert werden. Mit dem Angebot der L-Bank können alle beruflichen Qualifizierungsmaßnahmen sowie damit verbundene Aufwendungen für Schulungen, Prüfungen, Reisekosten und Lohnfortzahlungen finanziert werden.
Über einen Innovationsgutschein förderfähig sind zum Beispiel Recherchen und Machbarkeitsstudien, Material- oder Designuntersuchungen oder auch der Bau von Prototypen und Tests zur Sicherstellung von Qualität oder Umweltverträglichkeit. Anders als bisher gibt es nicht mehr fünf, sondern nur noch drei Gutscheinlinien: Innovationsgutschein BW (maximal 7.500 Euro Zuschuss bei einem Fördersatz von 50 Prozent), Innovationsgutschein Hightech BW (maximal 20.000 Euro Zuschuss bei einem Fördersatz von 50 Prozent), Innovationsgutschein Start-up BW (maximal 20.000 Euro Zuschuss bei einem Fördersatz von 50 Prozent).
Weiterbildungsmöglichkeiten für Mitarbeiter und Unternehmer zum Thema digitale Bildung.
Eingerichtet an beruflichen Schulen dienen sie in erster Linie der Vorbereitung von Fach- und Nachwuchskräften auf die Anforderungen der Industrie 4.0, indem sie Auszubildende und Teilnehmer an Weiterbildungskursen an die Bedienung von Anlagen auf Basis realer Industriestandards heranführen. Die Lernfabriken helfen dabei, das abstrakte Konzept von Industrie 4.0 für Nachwuchskräfte und Beschäftigte greifbar zu machen.
In diesem Seminar geben Ihnen unsere Experten einen Überblick, was sich hinter Schlagwörtern wie Cloud Computing, Big Data, Artificial Intelligence, Blockchain und Plattformökonomie verbirgt und vermitteln Ihnen ein grundlegendes Verständnis dafür, wie diese Technologien etablierte Wertschöpfungsketten, Produktionsprozesse und Geschäftsmodelle verändern. Die Weiterbildung beinhaltet vier Präsenztage an der Hochschule der Medien in Stuttgart und eine ca 3-monatige Online-Phase als Selbststudium. Bei erfolgreichem Abschluss inklusive Prüfung erhalten die Teilnehmenden ein Hochschulzertifikat (ECTS), das auch auf ein Masterstudium angerechnet werden kann. Die Teilnahmegebühr beträgt 1.200 EUR zzgl 100 EUR Prüfungsgebühr
Mit den flexiblen, berufsbegleitenden Kontaktstudiengängen können Sie sich oder Ihre Mitarbeiter auf dem Fachgebiet Data Science and Business Analytics weiterbilden. Sie können aus verschiedenen Paketen wählen, die aus je drei Modulen bestehen, um sich so passgenau in Ihrem Themengebiet zu qualifizieren.
Folgende Pakete stehen zur Auswahl:
Die Teilnahmegebühr für das Paket beträgt 4200 EUR zzgl 300 EUR Prüfungsgebühr
Über verschiedene Programme können beispielsweise mehrere Nutzer gleichzeitig von ihrem Arbeitsplatz an demselben Dokument arbeiten, sich in einem virtuellen Meetingraum austauschen, Lehrvideos anschauen oder Tests absolvieren. Weiterbildungsinhalte lassen sich auf diese Weise gezielt an die zeitlichen Möglichkeiten und individuellen Lernbedingungen der Lernenden anpassen.
Für die Anbieter von Bildungsthemen liegen die Vorteile in der hohen Ausfallsicherheit der Lernplattform, ihrer ständigen Weiterentwicklung sowie der hohen Datensicherheit zum Schutz sensibler Informationen. Bislang nutzen schon zahlreiche Verbände, Unternehmen und Institutionen das Angebot des Bündnisses für Lebenslanges Lernen in Zusammenarbeit mit der vimotion GmbH.
Die digitale Transformation und disruptive technologische Veränderungen stellen Unternehmen jeder Größe vor immer neue Herausforderungen. In diesem Seminar lernen Sie hilfreiche Theorien, Modelle und Methoden kennen, um Organisations- und Kulturentwicklung in diesem Spannungsfeld erfolgreich zu gestalten. Die Weiterbildung beinhaltet drei Präsenztage an der Hochschule der Medien in Stuttgart und eine ca 3-monatige Online-Phase als Selbststudium.
Bei erfolgreichem Abschluss inklusive Prüfung erhalten die Teilnehmenden ein Hochschulzertifikat (ECTS), das auch auf ein Masterstudium angerechnet werden kann.
Die Teilnahmegebühr beträgt 1200 EUR zzgl 100 EUR Prüfungsgebühr
Publikationen und Studien zu Digitalisierungsthemen im Bereich lebenslanges Lernen.
Die rasante Digitalisierung der Arbeitswelten erfordert andere Qualifikationen der Beschäftigten. Im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau wurden innovative und digitale Weiterbildungsangebote der Mitglieder im Netzwerk Fortbildung durch die 13 Regionalbüros im Lande abgefragt und in dieser e-Broschüre zusammengestellt. Die Broschüre soll die Innovationskraft der Bildungsträger sichtbar machen, aber auch dazu motivieren, mit digitalem Medieneinsatz sowie neuen didaktischen und methodischen Mitteln, andere Zugänge zum Wissen anzubieten.
Der Lernraum 4.0 ist aktuell und zukünftig vermehrt inhaltlich und didaktisch modern aufgestellt, so das Credo des Netzwerks Fortbildung und seiner Mitglieder. Denn Bildungsangebote und Lehrmethoden verändern sich.
Ziel dieser Studie war es, die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung für den Standort Baden-Württemberg überblicksartig herauszuarbeiten. Dabei werden folgende fünf Bereiche der Digitalisierung betrachtet: Wirtschaft, Mobilität, Bildung und Weiterbildung, Gesundheitswesen, E-Government / digitale Kommune.
Als Querschnittsthemen werden Forschung, Entwicklung und Innovation, Digitale Infrastruktur, Nachhaltigkeit und Cybersicherheit betrachtet.
Zu jedem Bereich werden die Ausgangssituation allgemein auf Basis von bestehenden Studien dargestellt,
Der Digitalisierungsgrad der Wirtschaft variiert nach Branchen und Größenklassen. Dabei liegen die IKT-Branche und die wissensintensiven Dienstleistungen ganz vorne, während das Gesundheitswesen noch sehr niedrig digitalisiert ist.