FZI Forschungszentrum Informatik

Das FZI Forschungszentrum Informatik aus Karlsruhe ist KI-Champion 2020 in der Kategorie Wirtschaftsnahe Forschung.  

Mit datengetriebenen Analysen lassen sich Produktionsprozesse optimieren und Qualitätskontrollen einfacher wie effizienter gestalten. KI-basierte Anwendungen erfordern jedoch ein hohes Maß an IT- und Data-Science-Expertise, hohe Entwicklungskosten sowie eine aufwändige technische Infrastruktur. Besonders Fachanwenderinnen und Fachanwender von kleinen und mittelständischen Unternehmen bleiben derartige KI-Anwendungen deshalb meist verwehrt. 


Die KI-Lösung „Apache StreamPipes“ hilft, komplexe Datenanalysen zur Mustererkennung oder visuellen Qualitätskontrolle auf Basis von Produktions- und Maschinendaten für Fachanwender einfach zu gestalten. Apache StreamPipes reduziert als wiederverwendbare Toolbox den Wartungs- und Entwicklungsaufwand einer Vielzahl unternehmensinterner KI-Anwendungen. Mit Apache StreamPipes können Unternehmen Daten über eine KI-gestützte Datenerkennung per Mausklick anbinden und diese anschließend mit vordefinierten KI-Bausteinen (z.B. zur Objekterkennung) verknüpfen - ohne Programmierkenntnisse. Durch Verwendung eines grafischen Editors werden Fachanwender in die Lage versetzt, selbstständig analytische Aufgaben als Pipelines per Drag & Drop zu modellieren und auszurollen. Dabei erlaubt das zugrundeliegende Design von StreamPipes, gewisse KI-Anwendungen direkt auf Edge Geräten auszuführen, um so auch zeitkritische Anwendungsfälle zu bedienen.

Auch Fachanwendern mit geringer KI-Methodenkenntnis werden datengetriebene Analysen somit zugänglich gemacht – ihnen wird also der erste Schritt in Richtung digitale Fabrik vereinfacht. Um eine schnelle Verbreitung zu erlangen, wurde die am FZI Forschungszentrum Informatik in internationalen Forschungsprojekten entstandene Software zunächst als kostenfreie Open Source-Lösung veröffentlicht und Ende 2019 in die weltweit größte Open Source-Organisation, der Apache Software Foundation, überführt. Die Software lädt somit auch die internationale Entwickler-Community ein, die Weiterentwicklung der Lösung mitzugestalten.