Eine gemeinsame Sprache für die Digitalisierung.
Normen und Standards begegnet man jeden Tag, meist ohne sich dessen bewusst zu sein. Ohne sie wäre ein uns üblicher Gebrauch von Dingen oftmals gar nicht möglich. Bereits im Kontext von Papier, das von der Größe in jeden handelsüblichen Drucker passt, oder eine Mutter auf die dazugehörige Schraube, tauchen sie auf. Besonders im Baubereich kommen zahlreiche Normen zum Tragen, damit Zugänge auch barrierefrei, Dächer abgedichtet und Treppen sicher sind. Normen sind demnach überall vertreten und bieten dem Verbraucher Sicherheit und Verlässlichkeit.
Normen werden durch ein Verfahren beschlossen, sind allgemeingültig und dienen der Regelung eines bestimmten Sachverhaltes. Voraussetzung für eine Norm ist, dass sie technisch ausgereift ist und einen Nutzen für den Anwender hat. Jedoch sind Normen nicht zwingend rechtlich anerkannt.
Ein Standard wird meist als Oberbegriff verwendet, und zwar für technische Normen, die eine breite Akzeptanz erlangt haben oder Vereinheitlichungen, die sich als stillschweigende Übereinkunft etabliert haben. Ein Standard ist ein Verfahren, das keinen formalen Normungsprozess durchlaufen, sich aber als nützlich und richtig erwiesen hat. Es gibt sowohl herstellerspezifische als auch offene Standards. Letztere sind weiter verbreitet. Dazu gehören beispielsweise der USB- bzw. Micro-USB-Stecker, die DVD oder auch die textbasierte Sprache HTML.
Normen und Standards sind eine gemeinsame Sprache, die eine anerkannte Lösung für den Schutz von Gesundheit, Umwelt sowie Sicherheit liefern. Durch Normen wird das Vertrauen zwischen Kunden und Zuliefern verstärkt, da sie als Garant für Kompatibilität und Qualität stehen. Auf internationaler Ebene helfen sie, Handelsabkommen einfacher umzusetzen.
Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Unternehmen ihre Produkte und Dienstleistungen stets überarbeiten. Die Normung kann dabei unterstützten, Innovationen nachhaltig am Markt zu verankern, da Schnittstellen und vereinheitliche Messmethoden definiert sind. Denn Unternehmen können sich aktiv am Normungsprozess beteiligen und somit einen erheblichen Einfluss auf später verwendete Standards ausüben. Da die Normung in einem Expertengremium stattfindet, profitieren die Unternehmen von dem frühen Austausch mit den erfahrenen Teilnehmern und haben sie die Möglichkeit, von deren Wissen zu lernen und ihr Produkt möglicherweise anzupassen bevor es auf den Markt kommt.
Da sich vor allem die Technikbranche stetig weiterentwickelt, müssen Normen dem gleichtun. Aus diesem Grund sind immer wieder neue Normungsverfahren notwendig, um beispielsweise im Bereich der Smart-Home-Produkte oder der Elektromobilität zuverlässige Standards zu entwerfen. Prüf-, Qualitäts- und Sicherheitsnormen sind vor allem in diesem Bereich gefragt, da sie für Transparenz sorgen. Unternehmen, die viele neue Geschäftsmodelle entwickeln, sollten daher die Normung als strategisches Instrument für die Marktfähigkeit ihrer Innovation nutzen.
Informationen und Beratung zum Thema Standardisierung finden.
Der Digital Hub Nordschwarzwald bietet an seinen drei Standorten Pforzheim, Nagold und Horb Informations- und Unterstützungsangebote für kleine und mittelständische Unternehmen sowie für Existenzgründer. Als Anlaufstelle für alle Themen im Bereich Digitalisierung eröffnet er exzellente Netzwerkmöglichkeiten und einen großen Mehrwert für die lokale Wirtschaft.
Neben dem bereits bestehenden umfangreichen Angebot für junge Unternehmer und Selbständige kommen ab März 2019 an jedem Standort regelmäßige Digitalisierungssprechstunden zu definierten Zeiten hinzu.
Ansprechpartner und Koordinator der Sprechstunden ist Hub Manager Alexander Richter, der unter anderem für die Entwicklung und Implementierung neuer digitaler Arbeitsmethoden entsprechend der fachlichen Projektkonzeption verantwortlich ist. In den geplanten Digitalisierungssprechstunden ist durch die persönliche Beratung die individuelle Erfassung von Problemstellungen und Bedarfen im Digitalisierungskontext mit hoher Fachkompetenz gewährleistet. Zum attraktiven Serviceangebot der Digital Hubs gehört außerdem die Vermittlung von Unterstützungsangeboten, die Ausrichtung zukünftiger digitaler Maßnahmen sowie der Zugang zu Fördermitteln. Die Sprechstunden finden in regelmäßigen Abständen zu definierten Zeiten statt. Eine Beratung erfolgt nach vorheriger Terminvereinbarung sowohl in den jeweiligen Digital Hubs, bei den Unternehmen vor Ort oder gegebenenfalls auch telefonisch. Weitere Informationen und Termine erhalten Interessierte oder unter 0159/01871963.
Hintergrund zum Digital Hub Nordschwarzwald
Der Digital Hub Nordschwarzwald RESPOND ist als einer von zehn regionalen Digital Hubs in Baden-Württemberg gestartet. Mit dem Ziel, Baden-Württemberg auch im digitalen Zeitalter als führenden Innovations- und Wirtschaftsstandort zu erhalten, finanziert das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau diese Förderinitiative. Die Hubs haben die Funktion, lokale Bedarfe anzusprechen, innovative Themen über zielgruppengerechte Kanäle zu vermitteln und Unterstützungsangebote zu formulieren. Der Digital Hub Nordschwarzwald legt hierbei seinen thematischen Fokus auf Personalisierung sowie domänenübergreifende Angebote und Geschäftsmodelle
Eine kluge IP-Strategie bringt die Unternehmensziele voran und verschafft langfristig Vorteile im Markt. Globale Absatzmärkte, internationale Zulieferer und grenzüberschreitender Wettbewerb machen den Schutz geistigen Eigentums jedoch immer vielschichtiger und komplexer. Vor allem für kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) ist es eine große Herausforderung, den eigenen Weg zum bestmöglichen Schutz für innovative Produkte zu finden und Risiken durch Wettbewerbspatente angemessen zu begegnen. Hier frühzeitig und fokussiert aktiv zu werden, ist entscheidend für langfristige Wettbewerbsfähigkeit.
PATENTCOACH BW bringt Erfahrungswissen in KMU - zur Stärkung von Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit der kleinen und mittleren Unternehmen Baden-Württembergs.
Fördermöglichkeiten für Maßnahmen im Bereich Standardisierung.
Das Förderprogramm WIPANO mit dem Schwerpunkt „Normung und Standardisierung“ unterstützt u.a. Unternehmen bei dem Transfer von Forschungsergebnissen in die Wirtschaft. Gefördert werden KMU und Selbständige im Hauterwerb und mit Sitz in Deutschland. Das Unternehmen muss mind. einen Kooperationspartner, der eine öffentliche grundfinanzierte Forschungseinrichtung ist, nachweisen. Zudem müssen mind. 25 Prozent der zuwendungsfähigen Personenmonate aller Partner auf das Unternehmen entfallen. Mit max. 50 Prozent der förderfähigen Kosten werden Forschungs- und Entwicklungsprojekte bei der Marktdurchdringung innovativer Produkte, Technologien oder Dienstleistungen gefördert.
Publikationen und Studien zu Digitalisierungsthemen im Bereich Standards.
Diese Fragen beantwortet die Publikation „Neu gedacht, digital gemacht – Wie Mittelständler digitalisieren“ des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Berlin anhand von konkreten Praxisbeispielen. Die Geschichten von mittelständischen Unternehmen verschiedener Branchen zeigen anschaulich, wie mithilfe digitaler Technologien Unternehmensabläufe optimiert werden – inklusive praktischer Tipps direkt von Unternehmern.
Die digitale Vernetzung und drahtlose Kommunikation von Maschinen und Anlagen in der Produktion wird eine der großen Herausforderungen in den kommenden Jahren sein. Die sogenannte Industrie 4.0 birgt für Industriebetriebe große Innovations- und Wettbewerbspotenziale. Insbesondere für Baden-Württemberg als führenden Industriestandort gehen mit der Industrie 4.0 große Chancen, aber auch Risiken einher. Für die baden-württembergische Wirtschaft und Politik stellt sich die Frage, inwieweit Ansätze der Industrie 4.0 bereits umgesetzt werden, welche Stärken die Industrie diesbezüglich am Standort Baden-Württemberg aufweist und wo Potenziale existieren, die noch zu heben sind.
Technische Regelsetzung bedeutet im Allgemeinen die Erstellung und Herausgabe von Dokumenten wie Normen, Spezifikationen, Leitfäden, Richtlinien oder technischen Berichten unter Einhaltung der dafür vorgesehenen Erarbeitungsprozesse.
Das Einsatzgebiet technischer Regeln ist vielfältig. Sie sind beispielsweise dann erforderlich, wenn gleichartige oder ähnliche Gegenstände, Methoden und Verfahren in unterschiedlichen Anwendungsfällen an verschiedenen Orten von verschiedenen Nutzergruppen zum Einsatz kommen. Sie dienen damit im weitesten Sinne der Vereinheitlichung. Werden die in den technischen Regeln festgelegten Anforderungen eingehalten, was durch unabhängige Prüfinstitute bescheinigt werden kann, lassen sich Produkte, Prozesse und Dienstleistungen untereinander vergleichen, und es ist u. a. ein Mindestniveau an Sicherheit, Austauschbarkeit und Interoperabilität sichergestellt.
Eine technische Norm (kurz: Norm) wird von einer anerkannten Normungsorganisation nach festgelegten WTO-konformen Grundsätzen konsensbasiert erarbeitet. Technische Spezifikationen (kurz: Spezifikation) dagegen werden häufig nach vereinfachten Verfahren erstellt, die eine schnellere Anwendung ermöglichen und deren Festlegungen nicht im Konsens des gesamten Gremiums festgelegt werden müssen. Dabei sollte stets das Ziel sein, die technischen Spezifikationen zu einer Norm weiterzuentwickeln. Die Begriffe Normung bzw. Standardisierung bezeichnen den definierten Prozess, an dessen Ende als Ergebnis eine Norm oder eine Spezifikation zur Verfügung steht.