Im Bereich der Industrie 4.0 ist der Bedarf nach Normen groß. Zahlreiche Akteure treffen hier aufeinander: Werkstücke und Maschinen kommunizieren unter- und miteinander und steuern die Produktion autonom, Kunden- und Maschinendaten sind vernetzt. Damit sich alle Beteiligten „verstehen“, wurde die Referenzarchitektur für Industrie 4.0 (RAMI 4.0) entwickelt. RAMI 4.0 gilt als Etappenziel im Bereich der grundlegenden Standardisierung von Industrie 4.0 und damit wesentliche Voraussetzung der Digitalisierung gerade in komplexen Systemen.

Der ZVEI und seine Partner präsentierten im April 2015 diese erste Darstellung einer Referenzarchitektur für Industrie 4.0 (RAMI 4.0) und die Industrie 4.0-Komponente, die einen Industrie 4.0-fähigen Produktionsgegenstand konkret beschreibt.

Was bedeutet das in der Praxis?
Diese Rahmenarchitekturen bilden konkrete Fallbeispiele in einem dreidimensionalen Raum ab. Im Fall der RAMI 4.0 sind das

  • der Produktlebenszyklus von der Entwicklung bis zum Recycling,
  • die organisatorische Hierarchieebene von der Komponente über Systeme und Unternehmen bis zur vernetzten Umgebung und
  • die informatorische Hierarchieebene von der Schaltung über die Daten, die Information bis hin zu Funktion und Geschäft(-modell)


Eine alternative Methodik veröffentlichte das Industrial Internet Consortium im Juni 2015: die Industrial Internet Reference Architecture (IIRA) für das Internet-of-Things. Die Industrial Internet Reference Architecture (IIRA) des IIC für das Internet of Things besteht aus drei Teilen. Der erste Teil ist ein Set aus Eigenschaften des Schlüsselsystems, die beachtet werden müssen. Dazu gehören Erwartungen an Datenschutz, Zuverlässigkeit, Skalierbarkeit, Benutzerfreundlichkeit und weitere Aspekte. Der zweite Teil ist ein Set aus Gesichtspunkten, das Diskussionen von verschiedenen Sichtweisen ermöglicht. Dazu gehören u. a. die Gesichtspunkte Geschäft, Systemnutzung sowie Umsetzung. Der dritte Teil ist ein Set aus Anliegen des Schlüsselsystems (Key Systems Concers), die das ganze System überspannen. Diese hängen mit den Eigenschaften des Schlüsselsystems zusammen.